Ein Auszug aus der Arbeit:
Am Institut für Angewandte Informatik (IAI) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wird in Zusammenarbeit mit der Universitätsaugenklinik Rostock an einem patientenschonenden Aufnahmeverfahren von Nervenfaserbildern der Augenhornhaut (Kornea) geforscht. Ziel der Arbeit auf diesem Themengebiet ist die Entwicklung und Etablierung neuer Diagnosemöglichkeiten für eine Erkrankung des peripheren Nervensystems auf Basis einer morphometrischen Charakterisierung von Nervenfasern der Kornea.
Zur Bilderfassung kommt ein konfokales Laser-Scanning-Mikroskop (CLSM) zum Einsatz, welches bedingt durch die transparente Eigenschaft der Kornea von jeder beliebigen Ebene Aufnahmen erstellen kann. Mit diesem sollen Nervenfaserbilder aufgenommen werden. Dazu werden viele zueinander versetzte Aufnahmen erstellt, um eine größere Fläche zu erfassen.
Aufgrund der äußerst geringen Dicke des sub-basalen Nervenplexus (SNP), in dem sich die Nervenfasern befinden, muss der Fokus des CLSM sehr genau auf die dünne SNP-Schicht der Kornea eingestellt sein, damit die Nervenfasern erfasst werden können. Die Einstellung der richtigen Fokussierung ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig. Beispielsweise kann es aufnahmebedingt zu Verformungen der Kornea-Schichten kommen. Durch die erschwerte Fokussierung werden stellenweise auch Bilder der am SNP angrenzenden Schichten erfasst, sodass an diesen Stellen der SNP nicht abgebildet werden kann. Daher ist es notwendig, den Fokus ständig manuell nachzujustieren, um den Fokus wieder auf den SNP auszurichten.
Die bisherige manuelle Nachführung des Fokus soll in Zukunft automatisch erfolgen, sodass dieser beim Abdriften in andere Schichten entsprechend korrigiert wird. Diese Arbeit handelt von der Entwicklung verschiedener Bildanalyseverfahren, welche einen Ansatz zur automatischen Fokusnachführung liefern sollen. Ziel der Verfahren ist die Auswahl eines Bildes einer Fokusserie mit Aufnahmen verschiedener Ebenen der Kornea, welches die SNP-Schicht am besten abbildet. Dabei soll die Auswahl möglichst der vom Menschen visuell getätigten Selektion entsprechen. Es sollen einige Verfahren untersucht und deren Eignung für die Problemstellung bewertet werden.
Die komplette Arbeit ist hier zu finden.